Es ist nie zu spät, um etwas dazu zu lernen, habe ich festgestellt. Ich bin nämlich jetzt schon über 40, und manche behaupten ja, dann kommt nichts wesentlich Neues mehr. Für mich allerdings kam erst mit über 40 genau das, was mein ganzes Leben umgekrempelt hat, und zwar der Lesbensex, die lesbische Liebe.
Man könnte natürlich sagen, es hat nur mein Sexleben umgekrempelt – aber Sex ist in unserem Leben nun einmal so wichtig, mit unserem Alltag so untrennbar verbunden, dass beides schon sehr stark zusammengehört. Ich lebte gerade mit einem weiteren meiner vielen Lebensabschnittsgefährten zusammen, als ich Isabelle kennenlernte. Isabelle ist 24, und sie ist Balletttänzerin im Ballett am Theater in unserer Stadt.
Normalerweise bin ich für Ballett überhaupt nicht so zu haben; mein Freund war es, der darauf bestanden hatte, dass wir in diese Ballettaufführung gehen, weil ein Kunde ihm die Karten dafür geschenkt hatte. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, und so saß ich dann also irgendwann neben ihm auf einem sehr bequemen roten Plüschsessel in einem sehr unbequemen schwarzen halblangen Abendkleid mit einem Schlitz, der ständig drohte, meine Oberschenkel zu entblößen, und extrem unbequemen silbernen hochhackigen Sandaletten.
Zuerst betrachtete ich mir die Tänzerinnen und Tänzer mit recht wenig Aufmerksamkeit, aber dann nahm mich auf einmal eine der Balletttänzerinnen komplett gefangen. Ihr herrlicher, straffer, muskulöser, fast androgyner und dennoch weiblicher Körper, die langen schlanken Beine, die anmutigen Bewegungen – ich zerfloss. Ich kann es gar nicht so richtig beschreiben – ich spürte einen Kloß im Hals und Schmetterlinge im Bauch, vor meinen Augen tanzten funkelnde Sterne, ich atmete schwer, und es brannte in meinem Schritt.
Wäre sie ein Mann gewesen, hätte ich sofort gewusst, ich bin einfach nur geil auf sie. So brauchte ich etwas länger, denn sie war eine Frau. Und für lesbisch hatte ich mich nie gehalten, hatte auch noch keinerlei Erfahrungen mit dem Lesben Sex gemacht. Ich saß da wie auf glühenden Kohlen und genoss jede Sekunde, obwohl sie gleichzeitig eine unendliche Qual bedeutete. Und nach der Vorstellung schickte ich meinen Freund los, schon mal unser Auto zu holen, was wir sehr weit entfernt vom Theater geparkt hatten, denn in der Nähe war alles voll.
Währenddessen begab ich mich nach hinten in die Räume, wo die Garderoben sind. Dort tummelten sich eine Menge Fans, aber die Frau, um die es mir ging, war keine der Ballerinas, sondern eine einfache Tänzerin im Corps. Ihren Namen hatte ich dem Programm entnommen; sie hatte ein winziges Solo gehabt. Auch vor ihrer Tür drängelten sich ein paar Verehrer und warteten geduldig darauf, dass sie herauskommen würde. Doch die schob ich einfach beiseite und tat so, als gehöre ich hierher.
Mit klopfendem Herzen betrat ich den Raum. Insgesamt vier Spiegeltische gab es hier zum Schminken, aber nur einer war besetzt; mit ihr, mit Isabelle. Ich weiß bis heute nicht, was über mich gekommen ist. Ich sagte kein Wort; stattdessen stürzte ich mich ihr zu Füßen, legte ihr beide Hände auf die Knie in den rosafarbenen Tights mit den dicken Lagen Tüll vom Tutu darüber, der mich in der Nase stach, und legte wortlos den Kopf auf ihre Schenkel.
Nicht einen Augenblick habe ich daran gedacht, dass Isabelle auf mein ja nun wirklich etwas seltsames Verhalten abweisend reagieren könnte, mich zurückstoßen, vielleicht sogar um Hilfe rufen. Und so überraschte es mich auch überhaupt nicht, als sich plötzlich schlanke, kühle Finger auf meinen Hals legten. Das, was danach kam, hat mich allerdings doch schon etwas überrascht. Sie nahm ganz plötzlich die Schenkel auseinander, sodass mein Kopf beinahe nach unten gesackt wäre, hätte sie mich nicht gehalten.
Und dann schaute ich staunend auf die Stelle, wo die rosa Tights in dicken Nähten zusammenlieben. Dunkel schimmerten darunter ihre Schamhaare; ein Höschen trug sie ersichtlich nicht, das wäre wohl zu beengend gewesen beim Tanzen. Sie ließ meinen Kopf los, griff sich in den Schritt, krallte ihre Fingernägel in die Tights, bis ein kleiner Riss entstand, der sich sehr schnell zur Laufmaschine auswuchs. Noch einmal riss sie am Nylon, und auf einmal war ihre Muschi entblößt.
Wieder griff sie nach meinem Kopf und holte sich meine Lippen ganz dicht heran an ihre Schamlippen. Ohne dass zwischen uns ein Wort gewechselt worden wäre, begann ich sie zu lecken. Und obwohl es das erste Mal war, dass ich einer Frau die Muschi leckte, muss ich mich gar nicht mal so ungeschickt angestellt haben, denn Isabelle kam mit einem entzückenden Seufzen und bohrte mir dabei ihre Fingernägel in die Schultern.
Danach unterhielten wir uns, während sie sich abschminkte und umzog, als ob wir schon ewig Freundinnen wären, und gingen dann gemeinsam Arm in Arm nach draußen, wo mein Freund im Auto saß. Er war natürlich total sauer, dass ich ihn solange hatte warten lassen. Er war zunächst wieder versöhnt, weil ich ein so hübsches junges Girl mitgebracht hatte.
Als er jedoch erfuhr, dass deren Gegenwart ihn überflüssig machte, und zwar nicht nur an diesem Abend, sondern insgesamt in meinem Leben, war er natürlich erst recht sauer. Er hat dann ein paar böse Worte über lesbische Frauen und die Lesbenerotik verloren, aber das hat mich nicht gestört. Ich bin noch heute sehr glücklich mit Isabelle.