Für schwule Paare ist es ja ein Problem, wenn sie Nachwuchs wollen – und zwar sozusagen ein logistisches Problem. Bei den Lesben allerdings ist die Logistik sozusagen von Natur aus gesichert. Man muss da nur ein wenig nachhelfen. In vielen Ländern ist es nicht nur Realität, sondern auch rechtlich überhaupt kein Problem, dass lesbische Frauen, ganz gleich ob sie nun Single sind oder in einer Homoehe leben, auch Kinder bekommen. Schließlich müssen sie sich dafür ja nur wahlweise dazu überwinden, statt purem Lesbensex einfach ein paar Male – bis es halt geklappt hat – auf den Heterosex zurückzugreifen, oder aber sie lassen sich künstlich befruchten. Wer weiß, wie lange es unter Umständen auch einmal dauern kann, bis man auf natürlichem Wege schwanger wird, der weiß, dass es für die Zweite Möglichkeit mehr als den Grund gibt, dass Lesbians nicht gerne was mit Männern zu tun haben.
Was spricht denn schon auch dagegen? Oder sagen wir es mal umgekehrt, da noch immer die Frauen die Kinder bekommen, ob sie nun lesbisch veranlagt sind oder heterosexuell oder aber bisexuell, ist es auch für Lesben ein natürliches Recht, Kinder zu bekommen, und zwar notfalls auch per künstlicher Befruchtung. In Österreich sah man das allerdings anders. Da war es bis vor kurzem gesetzlich verboten, dass lesbische Frauen sich künstlich befruchten lassen; selbst wenn sie in einer eingetragenen Partnerschaft mit einer lesbischen Partnerin lebten, die Versorgung der Kinder also mindestens ebenso gesichert war wie in einer Ehe zwischen Mann und Frau. Auch der ehemalige deutsche Bundespräsident Köhler erklärte schon vor Jahren bei einem Jahresempfang der Evangelischen Akademie Tutzing, dass es auch gleichgeschlechtlichen Paaren gelingen könne, die Kinder aufs Leben vorzubereiten. Trotzdem gab es in Österreich das Verbot. Ein lesbisches Paar wollte das nicht akzeptieren und klagte. Der Oberste Gerichtshof gab den beiden Recht und beantragte prompt die Aufhebung dieses Verbots beim Verfassungs-Gerichtshof, so ist es in einem kurzen Artikel bei ORF.at zu lesen. Die Reaktionen der Politik darauf sind unterschiedlich, heißt es in dem Artikel noch. Das kann man sich gut vorstellen.