Lesben scheinen an manchen Orten nicht unbedingt gerne gesehen zu sein. Zumindest hatte man ganz aktuell bei einer Fluglinie diesen Eindruck, bei America’s Southwest Airlines. Diese hatte im September eine bekennende Lesbe, die Schauspielerin Leisha Hailey, aus einem Flugzeug verbannt, und zwar wegen eines Kusses.
Bekannt ist Hailey vor allem durch ihre Mitwirkung bei der lesbischen Reality-Show „The L World„, und sie macht aus ihrer lesbischen Veranlagung keinerlei Hehl. Sagen wir es mal so – wenn Hailey und ihre lesbische Freundin es im Flugzeug miteinander getrieben hätten, mit dem kompletten Lesbensex Repertoire, dann wäre eine solche Verbannung sicherlich noch verständlich gewesen. Wobei gegen diese Verbannung allerdings sicherlich sämtliche Männer im Flieger laut protestiert hätten …
Ein simpler Kuss allerdings, ob nun hetero oder homo, lesbisch oder schwul, ist sicherlich nichts, was eine solche strikte Maßnahme rechtfertigt; da ist man bei dieser Airline wohl doch erheblich über das Ziel hinausgeschossen. Wobei an einigen Stellen immerhin auch von „wildem Knutschen“ die Rede ist; ganz züchtig waren die Liebkosungen offensichtlich nicht. Dafür, auch mal übers Ziel hinauszuschießen und extrem strenge Regeln aufzustellen, ist Southwest Airlines übrigens nicht ganz unbekannt, denn hier hat man nicht nur etwas gegen lesbische Küsse, sondern auch gegen dicke Menschen; und gegen Männer, deren Hose zu tief sitzt. Beides sind konkrete Fälle, die zu einer ebensolchen Verbannung führten, wie sie die lesbische Schauspielerin erfahren hat.
Das bleibt allerdings nicht ganz ohne Folgen für die Fluggesellschaft: Die Schauspielerin rief prompt Schwule und Lesben zum Boykott dieser Airline auf, und der amerikanische Sänger Moby hat sich dem Boykott angeschlossen, und ebenso Kelly Osbourne. Das Ziel des Boykotts ist es, dass die Fluglinie sich bei Hailey entschuldigen und sie auch entschädigen soll. Von Seiten der Fluggesellschaft selbst hieß es allerdings, die Maßnahme sei erforderlich geworden, weil sich andere Fluggäste über das Verhalten der lesbischen Schauspielerin und ihrer Freundin beschwert hätten. Um die Geschichte wirklich beurteilen zu können, müsste man dabei gewesen sein. Trotzdem bleibt auf jeden Fall ein unangenehmer Geschmack nach Diskrimierung von Lesben zurück.