Lesben gibt es überall. Und eigentlich ist ja auch überhaupt nichts Schlimmes dabei, wenn eine Frau lesbisch ist. Trotzdem ist der Lesbensex noch immer nicht so selbstverständlich, dass man gar nicht weiter darüber nachdenkt. Ein ausreichender Grund dafür, dass es anscheinend doch immer wieder als etwas Besonderes hervorgehoben wird, wenn es um lesbische Frauen geht.
Angeblich ist der Frauenfußball ja der beliebteste Sport der lesbischen Frauen; wobei es wohl kaum empirische Untersuchungen zum Beleg dieser schlichten Behauptung geben dürfte. Immerhin sind die weiblichen Fußballer ja manchmal inzwischen international sogar erfolgreicher als ihre männlichen Kollegen – und werden deswegen inzwischen sogar ab und zu mal zur Kenntnis genommen.
Vor allem, als die Fußballerinnen bei der letzten WM in den USA die Amerikaner geschlagen haben.
Übrigens wurde der Frauenfußball sogar 1955 vom DFB verboten und erst 1970 wieder erlaubt. Unter diesen Umständen verwundert es nicht, warum für den DFB das Thema der lesbischen Liebe absolut tabu ist.
Ja, und wie ist das nun? Gibt es bei den Frauenfußballern wirklich so viele Lesben, oder stimmt das gar nicht?
Offiziell gibt es, anders als in der Politik, in Deutschland meines Wissens keine offen geouteten Schwulen oder Lesben.
Vielleicht kennen einige noch den Namen Tina Theune-Meyer. Sie machte 1976 als erste Frau die Trainerlizenz.
In ihrer Diplomarbeit hatte sie bereits gesagt, dass etwa 20 bis 40 % der weiblichen Fußballer lesbisch seien.
Wie sie auf diese Zahlen kommt? Ein solcher Prozentsatz würde wohl weit über dem Anteil der lesbischen Girls und Frauen an der Gesamtbevölkerung liegen. Den Hintergrund zu kennen, wäre sicherlich sehr interessant.
Nadine Angerer, ihres Zeichens Nationaltorhüterin, bedauert es, dass solche Klischees verbreitet werden – und meint, im Übrigen gehe das ohnehin niemanden etwas an.
Immerhin hat vor zwei Jahren der DFB Präsident Dr. Theo Zwanziger die Lesben und Schwulen unter den Fußballer/inne/n zum Coming Out aufgefordert und seine Unterstützung dabei zugesagt.
Trotzdem kommen einem da auch heute noch keine Namen in den Sinn, wenn man an lesbische Fußballerinnen denkt.
Jetzt allerdings hat sich noch ein anderer – männlicher – Fußballer zu den Lesben beim angeblichen Lesbensport geäußert, und zwar der Trainer vom 1. FC Turbine Potsdam. Einer Frauenmannschaft. In einem Interview mit BILD gab er jetzt offen zu, das Lesbentum existiere.
Das macht er unter anderem daran fest, dass öfter mal zwei Spielerinnen gleichzeitig den Verein wechseln.
Er als Trainer möchte das gerne wissen, weil es ihm helfe, mit den Frauen besser umzugehen. Denn wenn er eine „zur Schnecke mache“, sei ja „die Partnerin gleich mit beleidigt“.
Na, wenn er sonst keine Gründe hat, über die Lesben beim Lesbensport nachzudenken …