Wisst ihr, wo ich meine ersten Erfahrungen mit dem Lesbensex gemacht habe? Das war in einem Zeltlager einer katholischen Jugendgruppe. Ausgerechnet, von allen Dingen … Wobei, ich bin ja auch sehr streng katholisch erzogen worden, und meine noch immer streng katholischen Eltern sind gar nicht begeistert, dass ich mich als Lesbe geoutet habe und offen mit einer anderen Frau zusammenlebe. Ebenso wenig wie die in der katholischen Jugendgruppe, wo ich mehr oder weniger „gegangen worden“ bin; aber das ist jetzt eine ganz andere Geschichte.
Also zurück zum Zeltlager. Aber nicht dass ihr jetzt denkt, ich sei damals noch zu jung gewesen; ich war eine der Betreuerinnen und schon 19, also volljährig.
Wie die meisten anderen Betreuerinnen und Betreuer auch war ich vorher selbst in der Jugendgruppe gewesen und betreute nun, wo ich zu alt dafür da, die neuen Gruppen, wenn wir unsere wöchentliche Stunde hatten. Oder für ein Zeltlager, wie es regelmäßig einmal jährlich im Sommer stattfand. Unsere Gruppe hatte natürlich ein großes Zelt für zehn Personen, aber zusammen mit einer anderen Betreuerin hatte ich ein Zelt für mich allein, ein Zweierzelt.
Die Anfahrt, der Zeltaufbau und die restliche Organisation waren ziemlich anstrengend gewesen, und ich hatte vormittags noch arbeiten müssen. Ich war also abends total erledigt und bin einfach nur in meinen Schlafsack gekrochen, als wir endlich Ruhe hatten. Das heißt, Ruhe ist relativ; die jungen Dinger nebenan im Zehnerzelt, für dessen Aufsicht wir zuständig waren, die waren alle noch am Quatschen und am Kichern, aber sie waren schon mal sicher in ihrem Zelt und die Betreuer hatten sozusagen frei.
Ich war eingeschlafen, noch bevor ich mir meinen Schlafsack so richtig zurechtgezupft und mich in Schlafposition gebracht hatte. Nicht einmal gute Nacht hatte ich gesagt, da war ich schon in Morpheus Armen.
Irgendwann nachts wurde ich wach, weil ich ein Geräusch gehört hatte. Als Betreuer muss man ja ständig in Alarmbereitschaft sein, da war ich darauf geeicht, auch leise Geräusche wahrzunehmen, selbst im Schlaf.
Kaum war ich wach, hörte ich aber nichts mehr. Ich lauschte angestrengt – nichts. Doch, halt – da, da war es wieder. Ein ganz leises Seufzen.
Es kam aber nicht aus dem Nachbarzelt mit den Girls, sondern es war in meinem eigenen Zelt; es war meine Betreuer-Kollegin. Was war denn bloß los mit ihr? „Leonie?“, fragte ich leise und besorgt.
Stille. Sie antwortete nicht. Also suchte ich neben meiner Matte die Taschenlampe und knipste sie an. Leonie drehte den Kopf zur Seite. „Mach das Licht aus!“, knurrte sie böse. „Aber was hast du denn?“, fragte ich verwirrt, leuchtete sie noch immer an.
Da fuhr sie ruckartig hoch, nahm mir die Taschenlampe weg und knipste sie aus. „Wenn du es wissen willst – ich befriedige mich selbst!“, zischte sie.
Ich war zuerst sprachlos. Ich war es einfach nicht gewohnt, dass Frauen so offen über Erotik, Sexualität und Masturbation reden. Gleichzeitig merkte ich, wie es unter meinem Schlafsack ganz heiß wurde; die Vorstellung erregte mich unheimlich, dass Leonie da gerade an ihrer Muschi herumgespielt hatte.
Mit Sex hatte ich noch nicht viel Erfahrung; und ausschließlich solche mit Männern. So richtig befriedigt hatte mich das nie, aber ich hatte immer vermutet, das läge einfach gerade an meiner Unerfahrenheit. Dass ich auf andere Frauen stehen könnte, das wäre mir nie in den Sinn gekommen.
Aber ich weiß nicht, ob ihr das kennt; auf so einem Zeltlager, in einer fremden, ungewohnten und irgendwie auch ungeregelten, einigermaßen ungehemmten Umgebung weit weg von zu Hause, da tut und sagt man Dinge, deren man sich sonst, in der gewohnten Alltagsumgebung, schämen würde.
„Und wie machst du das?“, fragte ich sie neugierig. Natürlich hatte ich mich selbst auch schon einige Male befingert, aber das hatte ich als noch weitaus unbefriedigender empfunden als den Sex mit den Männern.
Leonie schwieg solange, dass ich schon fast dachte, ich hätte sie beleidigt. Ich wollte mich gerade wieder hinlegen und in meinen Schlafsack kuscheln, da entgegnete sie leise: „Soll ich es dir zeigen?“
Nur kurz zögerte ich, dann bejahte ich atemlos und aufgeregt. Ja, das wollte ich sehen! Meine Muschi zog sich schon in Vorfreude zusammen, und ich presste die Schenkel fest gegeneinander.
Ich hatte ja nun damit gerechnet, falls ich mir überhaupt etwas konkret überlegt hatte, dass sie die Taschenlampe wieder anmachen und mir zeigen werde, wie sie sich selbst befummelt. Doch stattdessen blieb es dunkel, und sie bewegte sich, wobei ich sie im schwachen Licht im Zelt gerade mal nur so als dunkleren Schatten in der Dunkelheit ausmachen konnte.
Sie tastete an meinem Schlafsack herum und dann öffnete sich ratschend der große Reißverschluss.
Sie schob den oberen Teil zurück, und dann erkundete meine Hand meinen Bauch, meine Hüften und meinen Schritt. Ich lag da, starr vor Schreck ebenso wie vor Wonne, denn das Kribbeln wurde auf einmal unerträglich.
Ja, und dann schob sie ihre Hand in meine Sweathose und zeigte es mir ganz genau, wie eine Frau es sich selbst besorgt …
Nein, diese Betreuerin ist nicht die Frau, mit der ich jetzt zusammenlebe. Sie war nur die erste Frau, mit der ich dann entdeckt habe, dass mich der Sex unter Frauen wesentlich mehr fasziniert und erregt als der mit einem Mann.
Ihr folgten dann bald andere Frauen; und etwa anderthalb Jahre später war auch diejenige darunter, die jetzt meine Lebensgefährtin ist. Ohne dieses katholische Zeltlager aber wäre ich vielleicht nie auf den lesbischen Weg geraten und hätte sie nie kennengelernt. So seltsam spielt manchmal das Leben.
Die Kirche ist schuld! *gg*